Seelsorger

kreuz„Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt mehr vor älteren Leuten und diskutiert, wo sie arbeiten sollte. Die Jugend steht nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern und tyrannisieren die Lehrer.“

Stimmt, werden vielleicht manche Menschen denken, die sich schon einmal über das Verhalten eines Jugendlichen geärgert haben. Allein – dieses Zitat ist doch schon einigermaßen angejahrt. Es stammt vom großen griechischen Philosophen Sokrates, der von 470-399 vor unserer Zeitrechnung gelebt hat.
Unverständnis und Konflikte zwischen den Generationen sind also absolut nichts Neues. Doch wie sollen wir mit dieser Tatsache umgehen. Wie können wir zu gegenseitigem Verständnis und somit zu einem Miteinander beim Gestalten unserer Gesellschaft finden?
Es wird wohl mehrere Antworten darauf geben, so wie es auch mehrere Wege gibt, die zu gegenseitigem Respekt und Verständnis führen können.

Ich kenne einen ganz besonderen Weg, der seit mittlerweile 80 Jahren erprobt ist und blendend funktioniert. „Pro fide et patria – für Glaube und Heimat“, so lautet der Wahlspruch der K.Ö.St.V Welfia zu Linz. Glaube und Heimat sind die Grundfesten, auf denen unsere Gesellschaft ruht. Freilich werden solche Grundwerte (gerade von jungen und suchenden Menschen) immer auch in Frage gestellt. Das ist durchaus legitim – ja, ich denke unerlässlich zur Konstituierung positiv geprägter Persönlichkeiten.

Die Welfia bietet jungen Menschen ein Forum, mit erfahrenen und gereiften Persönlichkeiten über die Grundfragen ihres Lebens zu diskutieren. Hier wird jeder ernst genommen und darf sich langsam entfalten. Talente und Stärken können wachsen und reifen und dann wiederum der nächsten Generation die Chance zu einer positiven Lebensgestaltung geben.
Glaube und Heimat! Der christliche Glaube ist in unserer Verbindung lebendig, weil nicht nur über ihn gesprochen wird, sondern weil er vielmehr durch den Umgang miteinander lebendig ist. Und was Heimat bedeuten kann, erfahre ich ebenso in unserer Gemeinschaft. Das Gefühl, hier zu Hause zu sein, ist ein Geschenk, das eine Weite eröffnet, die offen macht für die Treue zu unserem Vaterland Österreich.
Als Verbindungsseelsorger darf ich das immer wieder erleben und dafür bin ich meiner Verbindung sehr dankbar.
Mögen noch viele Menschen unter der Fahne Welfiae einen Platz für sich finden, der Wege zum Miteinander und Füreinander öffnet.